I II III Digression IV Literatur

(3/6)

Der Traum tauchte bei dem Mann bisher bloß als Metapher auf, für die Bedrohung seines Alltags im Ausnahmezustand, für die Kontingenz der Dinge und für die Erschütterung seines basalen Lebensmodus (warten auf den Tod des Todfeindes), für das Absurde. Seine realen Träume erwartet er durch die Dinge seines Versteckes inspiriert: "Die Pfauen der roten Tapete schienen dazu bestimmt, hartnäckige Albträume zu speisen, aber Señor Villari träumte kein einziges Mal von einer monströsen Laube aus unentwirrbaren lebendigen Vögeln." (er träumt auch nicht von dem Gelesenen, von Dantes Höllenkreisen). Das Warten bestimmt also letztlich auch seinen Traum, und nicht (wie er vielleicht erhofft) die wartend notwendig gewordenen Dinge um ihn herum, das Muster der Tapete in seinem Versteck. Im Traum träumt er - Ugolino gleich - sein "künftiges Schicksal", vielmehr: er träumt eine - die für ihn günstige - Version davon. Eingekapselt in der Manier Edgar Allan Poes ...

All that we see or seem
Is but a dream within a dream.

... "träumte er oft einen Traum": der echte Villari und seine Schergen spüren ihn auf. "Wenn der Traum zu Ende war, nahm er den Revolver (...) und schoß ihn auf die Männer ab. Der Knall der Waffe weckte ihn, aber immer war es nur ein Traum".