Der letzte Höllenkreis in Dantes Inferno - im Gegensatz zum
terminierten Aufenthalt im Purgatorium - ist der Ort ohne Warten
und Hoffen par excellence, hier gibt es keine Zeit mehr, bloß noch
ewige Gegenwart. Die Parallele, die sich dem falschen Villari - über
Zuständigkeit dieser Hölle (Verrat) und die verhängnisvolle
Verstrickung mit dem Todfeind hinaus - auftut, liegt in der Erzählung
Ugolinos: Nachdem ihn sein Erzfeind Ruggieri samt Söhnen und Enkeln
eingekerkert hat, träumt er: |
Dort [im Turm] hatte durch ein enges Mauerloch
der volle Mond sich mir schon oft gezeigt,
als mir in einer Nacht im bösen Traum
plötzlich der Schleier von den Augen fiel. |
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Ugolino träumt eine Jagdszene mit Ruggieri als Jäger, der
sich mit seinem Troß anschickt, die Beute zu erlegen. Der Traum führt
Ugolino sein künftiges Schicksal vor: die Zugänge zu dem Turm,
der bisher ein normaler Kerker war, werden verschlossen, der Turm wird
zum Hungerturm, in dem er und die Seinigen elend verrecken.
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