Reinhold Grether schreibt in seinem "Versuch
über Welttexte" (S. 90) dazu: "Kunst setzt, wieder seit der Romantik,
die Selbstentblößung des eigenen Mediums voraus. Nun kann es
durchaus sein, und ist sogar wahrscheinlich, daß sich unter Bedingungen
der Netzkultur auch der Kunstbegriff wandelt. Auf sehr lange Sicht ist
vorstellbar, daß posthumane Gattungen den Funktionalismus ihrer Vernetzung
nicht mehr zugunsten ästhetischer Reflexionen unterbrechen."
Im Spielraum gibt es keinen Künstler, sondern nur Spieler. Im allgemeinen Mitschreib-
oder Mitspielbetrieb - als einem System analog dem der Gesellschaft - tauchen
Kunst oder Künstler erst dann wieder auf, wenn ein Spieler die Rolle
des Zauberers, Druiden, Zwerges etc. verschmäht und stattdessen die
Rolle des Künstlers annimmt. Nimmt er das Spiel erst, wird er wohl
oder übel Kunst machen müssen. |