Dabei haben sie es gewußt: Wahrheit in der oder durch die Kunst muß die (mögliche; unmögliche!) Verbindung zwischen etwas Allgemeinem, allgemein Gültigen und dem Besonderen, Eigenen, Einzigartigen sein - solange der Mensch noch Mittelpunkt der Welt ist (das ist er noch nicht lange, und lang wird es auch nicht mehr dauern). Literatur oder Dichtung oder Sprachkunst oder Sprache im emphatischen Sinn ist doch nicht anderes als die Kunst, Worte zu finden, die anders sind, neu oder, wieder mit den besseren Entwurf-Worten Bachmanns: "Die kristallinischen Worte kommen in Reden nicht vor. Sie sind das Einmalige, das Unwiederholbare, sie stehen hin und wieder auf einer Seite Prosa oder in einem Gedicht." Nicht auf das Kristallinische kommt es hier an, sondern auf das Unwiederholbare. Die einmaligen Worte sollen von potentiell allen  - und deshalb ist (Kunst-) Wahrheit paradox - nachempfunden, für sich verwendet, für andere gar verwendet, überhaupt verwendet  werden können. Sie sollen für jedermann gültig sein. Sie sollen als einmalige etwas Gemeinsames repräsentieren. Ein Ding der Unmöglichkeit, der bloßen Möglichkeit eben.