Auf dieser Lese- und Mitdenkreise erlebt man für Momente eine Ahnung an sich, was das bedeuten kann: kompliziert, meist aber komplex zu denken und dabei einer eigenen Sprache des Denkens gewahr zu werden, die sich in Erfahrung bringt einzig in einem verzweifelten Festhalten der Gedankensyndrome, bis diese sich wieder in Luft auflösen. 

Die Unwahrscheinlichkeit und Fragilität des Begreifens wird erfahrbar, die Achtung vor dem, was Verstehen geheißen, steigt ins Unermeßliche; es ist so, als ob einem nicht mehr verständlich ist, daß es bei einer Rechenaufgabe (sagen wir 3 + 4) nur eine richtige und zugleich unendlich viele falsche Antworten gibt. Die Wahrscheinlichkeitsverteilung dreht sich um 180 Grad; das Gespür für etwas Zusammenpassendes wird angesichts der erdrückenden Kompliziertheit all der Prozeduren, Bedingungen und Umstände, die das Realisieren des Aktes namens Zusammenpassen ermöglichen, übersensibel: 

Es tut einem weh, schon nach wenigen Sätzen Czernins tut es einem weh mitzuerleben beim Mitdenkenversuchen, wieviel erfüllt sein muß, damit sich überhaupt etwas ergibt.