Alle,
er eingeschlossen, dieser ganze Chor aus naseweisen Tanten und
heuchlerischen Besuchern, alle hatten sie dafür gebetet,
diese Tage aus Seide und Wellenwogen zu verhindern, ihn endgültig
vom Universitätscampus fern zu halten und von den Lippen
Inés und von der Freiheit und von den Geräuschen,
die nachts aus Tante Martas Zimmer drangen. Wie viele tränengebadete
Versprechen hatten es insgesamt wohl bis ins Jenseits geschafft,
damit im Tausch dafür die Sache sich nun so darstellte, dass
er hier bleiben musste, am tristen Pult, umgeben von Leere, und
davon träumte, nicht hier zu sein, damit Susana vor Sehnsucht
starb und sich vorstellte, wie er an sein Motorrad gelehnt lachte,
umringt von Frauen, unter riesigen Türen aus Glas.
Wie
wenn der Milchtopf überkocht und jemand herbeistürzt
und die Herdplatte abstellt, nehmen alle Dinge schlagartig ihren
alten Platz ein. Jetzt, da seine Mutter sich langsam erholte,
schielte er zum ersten Mal nach dem Glück, das wie verschmutztes
Gold in jeder Falte vergangenen Leids verborgen lag, und seine
Tränen galten nun diesem Sprudeln und diesem Brodeln, die
wohl nicht wiederkamen, wenn er nicht bald reagierte, wenn er
sich nicht endlich aufraffte und in der Stille der Nacht auf Zehenspitzen
die Treppen hinunterschlich, um in dem Glas all die sündhaft
teuren Pillen, die die Ärzte seiner Mutter verschrieben hatten,
auszutauschen gegen gewöhnliche Schmerztabletten der gleichen
Farbe. |
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