Tante Marta, die Geliebte, die mit ihren langen Handschuhen und dem Getränk in der Hand allein getanzt hatte, die aus der unmoralischen und fernen Stadt gekommen war, die dem Kino entstiegen war wie eine Göttin den Fluten, war der Meinung, dass es im Augenblick für den Jungen das Beste wäre, wenn er mit zu ihr und seiner Cousine Inés käme, die, obwohl das niemand wusste, in Kindertagen seine Lieblingsbraut gewesen war, die Prinzessin der Rumpelkammer, wirbelig wie sonst keine zur Mittagsschläfchenzeit, bis sie im Sommer nicht mehr kam, wegen der Scheidung ihrer Eltern und all diesem Geschwätz von wegen dass man sie vor Schaden bewahren müsse. Sie war wahrscheinlich nicht mehr das Mädchen, das Comics verschlang und beim Hochklettern zur Scheune ihr Kleid zerriss, und auch nicht die böse Krankenschwester mit ihrem Papierhäubchen, auf das sie mit Alpinafarben ein Kreuz gemalt hatte, die zu verpetzen drohte, was man gespielt hatte und sich so Sammelbildchen und Versprechen erschlich, Murmeln und errötende Küsse. Heute fährt sie bestimmt mit ihrem Mofa rasant durch die Stadt, im Lichte all der Straßenlaternen und Neonleuchten, bis ans Ufer des Meeres. Die Unterhaltung im unteren Stockwerk war schon zu Ende, da lag der Junge noch einige Stunden mit offenen Augen im Dunkeln. In seiner Vorstellung fuhr Inés endlos weiter die nächtlichen Straßen einer Stadt entlang, die aus Samstagen und leuchtenden Postkartenbildern bestand, die seine neue Lebensetappe freundlich aufnahm, die Tage der Freiheit unter Möwen und gläsernen Türmen. Und er träumte von einer Schule voller Mädchen, von Freundinnen seiner Cousine und davon, der kürzlich angekommene Waisenjunge zu sein, auf dem man immer aufpassen muss, besonders dann, wenn sich sein Blick in der Ferne verliert. Und von einem Zimmer mit Tisch und Zeichenlampe, so eine, die man überall hinbiegen kann, davon, sich in Bars zu verabreden, die über drei Stockwerke gehen, um von dort aus in die Freitagnacht zu starten, und von Tante Martas Fürsorge, dem Glas Milch vorm Schlafengehen, gereicht von Händen mit rot lackierten Fingernägeln. Und davon, in seinem Zimmer auf die Geräusche der Männer zu lauschen, die im Morgengrauen in der Wohnung ein und aus gehen, als seien sie hier zu Hause .