Freunde
Diagonal durchs Zimmer gehen Männer. Es ist fast leer, kein Fenster
ist sichtbar, hinter den Männern steht ein Stuhl in der Ecke des
fast quadratischen Raumes. Ihre Schritte über die Holzdielen bleiben
geräuschlos. Die eine Hälfte der Männer geht nach links, die andere
nach rechts. Sie bleiben auf einem anderthalb Meter breiten unsichtbaren
Pfad, gestaffelt in drei bis vier Reihen. Es ist keine verabredete
Ordnung erkennbar. Sie weichen einander nicht aus und sehen einander
nicht an, doch nie gibt es die Gefahr einer Kollision. Manche schauen
nach vorn, andere zum Betrachter, der die Prozession von der Seite
beobachtet. Die Mienen sind ernst, bei manchen interessiert, oft
ist fast ein Lächeln erkennbar. Sie sind etwa 35 bis 45 Jahre alt,
unauffällige Kleidung. Keine Krawatten, zugeknöpfte Hemden unter
Jacketts aus dünnem Stoff. Blasse Farben, überwiegend bläulich,
auch beige. Der Raum scheint keine Tür zu haben. Wie verlassen ihn
die Männer? Gehen sie im Kreis um den Betrachter herum? Man entdeckt
immer öfter bekannte Gesichter und vermutet letzteres. Zwischen
dem Betrachter und den Männern steht plötzlich er. Er wendet sich
um und sagt: "Das sind alles meine Freunde. Ich habe viele Freunde.
Sie kommen immer zu mir, und wir verstehen uns gut. Wenn das Zimmer
größer wäre, hätte ich noch mehr."
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