Unter dem Stoff des Nachthemds spüre ich das feine Zucken des wachsenden Ohres auf meiner Schulter. Noch ist nicht viel davon zu sehen, aber wenn alles gut geht, wird es in den nächsten vier Wochen  Formen annehmen, eine rosafarbene Muschel ausbilden und ein freihängendes Läppchen, grad wie bestellt.

Durch das Fenster meines neuen Zimmers blicke ich über den schmutzigen Dunst der Stadt im Tal. Jenseits türmen sich die Wolkenfelder über schwarzen Gipfeln in der Morgenröte grauorange - und ich verfolge mit Freude die Grenze des Schattens, der den Sonnenhang hinunterwandert und auf seinem Weg die trübe Masse der dunklen Konturen in ein geometrisches Muster farbiger Formen verwandelt.