Liest man innerhalb nur weniger Seiten
Sätze wie die,
daß Möglichkeitssinn bedeutet,
die Entscheidungen, die man fällt, durch die Weise, in der sie aufeinanderfolgen,
zurückzunehmen;
oder
daß Gesellschaft bedeutet, daß
jeder Wunsch, der sich durch uns verwirklicht, mich als Angst gerade davor
ausdrückt;
oder
daß das Nichtannehmen, daß,
bevor man wahrnimmt, das, was man wahrnimmt, schon existiert, nur heissen
kann, seine eigenen Sinnesorgane zu vergessen;
oder, zuletzt die Dichtung betreffend,
Sätze wie die,
daß es nur so scheint, als ob es
Gedanken oder Sätze gäbe, die schwieriger zu verstehen sind als
andere: denn alles, was wir verstehen, setzt uns als ganzes in Bewegung,
und was uns an jener Bewegung gegebenenfalls als schwieriger erscheint,
ist nur, daß wir mehr von ihr wahrnehmen;
liest man also und versucht mitzudenken,
dann ereilt einen das Glück, in eine eigene Atmosphäre denkender
Sprache zu geraten, ohne von ihr, wie etwa bei Heideggers "Sein
und Zeit", erstickt zu werden, um den Preis freilich, nur durch eine (denkende)
Empfindung mit all dem um sich herum zusammenzuhängen.
Dies zu erzeugen ist die großartige
Leistung der Sätze Czernins. |