Bernd Ternes
Denken, bis es weh tut 
1983 veröffentlichte Christiaan L. Hart Nibbrig ein Buch mit Lese-Material übers Lesen und gab ihm den Titel Warum lesen? Der Band wolle einladen zur Selbstbeobachtung beim Lesen, wolle Spaß bereiten, wolle ein Spielzeug zum Lesen sein. 

1990 ging Marcel Bénabou mit seinem Buch "Warum ich keines meiner Bücher geschrieben habe" einen Schritt weiter und tastete sich an die Ungeheuerlichkeit heran, die das Vorhaben, ein Buch zu schreiben, für sich hat. Warum schreiben? war hier das schon weniger spaßige Thema, obgleich sich auch Spurenelemente komischer Tragik finden ließen. 

Wer beide Bücher kennt und vielleicht auch noch, quasi mit der fundamentaleren Fragstellung Warum und wie leben?, Theodor W. Adornos 1951 veröffentlichte Reflexionen aus dem beschädigten Leben, Minima Moralia (oder, als Alternative, die Aphorismen E. M. Ciorans), der kann, sollte, muß sich Franz Josef Czernin antun, der gleich von mehreren Fragen angetrieben wird, nämlich: 

Warum und wie denken? 
Wie und warum Denken schreiben? 
Was und warum ist Form?