"Landschaften für mich", durch die
Karl Krolow in den 70ern schlendern ließ, werden durch Kling zu Extremzonen
für sich. Sie führen wie die Filme David Lynchs den Triumph des
Ortes über die Bewegung vor, und damit auch den der Sprache über
Betrachter wie Leser. Die extremen Landschaften, in die ein Kling-Gedicht
den Leser führt, sind die Gedichte selbst; ich folge dem Erstbesteiger
Autor als Teil von dessen Expedition zu "bildprogrammen", "feuerstättenverzeichnissen",
"anweisungn eines stummfilm-/regisseurs" durch Ellipsen, Wortverstümmelungen,
die auf Rufsprache weisen, kollidierend mit fett im Text liegenden Zitatleibern.
Der gesamte Text Körper: Ein Kling-Gedicht
wird von Satzzeichen innen und abrupten, mitten ins Wort fallenden Zeilenbrüchen
von außen gehalten, ein Resonierkörper, zum Klingen zu bringen
durch Lesen. Schründe und Risse vom Interpunktionshammer herrührend
fordern dabei den Extremleser, allerdings einen, der sich ins "touristn-fleisch"
schneidet: mit der "feuerflex" oder, wie Thomas Kling schreibt, als ob
sich "augneinschreibungn mitteiltn". |