Es wirkt, als sei viel mehr Buchseitenweiß in Thomas Klings Gedichtbänden als in anderen, die Text-Foto-Serie in "brennstabm" aber, die sich später zur Foto-Foto-Serie verjüngt, macht sichtbar, wie sehr hier Zeichensetzung auch außerschriftsprachlich einbedacht wird, um ein sinnlicheres, körperlicheres Medium zu zeichnen. 

"wände machn" nennt Thomas Kling einen gemeinsam mit Aquarellen von Ute Langanky gestalteten Gedichtband. Der Titel, DDR-Sound, könnte man meinen. 

Doch statt einigem E ragt im Titel ein ätzender A-Umlaut, steht da für Abschottung, für ein Bollwerk aus Sprachmaterie gegen das bunte Gerede im Dudenland. 

"wände machn", das ist Bergsteigerargot: selbstgesetzte Grenzen überwinden.