Thomas Klings Lyrik kann authentisch nicht im politischen Parka sein, und doch geht es ihr um etwas, das zählt: 

das nach wi vor heftigste: 
den sprachn das sentimentale 
abknöpfn, als wär da nich schon so gut 
wi alles im eimer ... 

Um Poesie, die allein noch als Paradox gedacht werden kann und die dennoch nicht mehr IN, aber unbedingt MIT ihren Parametern gedacht werden muß. Im Band "brennstabm" von 1991 heißt es zu Georg Trakl* lapidar: 

Gifte. di fielen. TRAKL (27) 

Auf dem Blatt daneben die Abbildung eines Matrosencorps im Gras an einer Küste. Die Worte nur rudimentär noch als Gedichtkörper erkennbar, von Satzzeichen gezeichnet, wie aufgebogen und durchstöbert. 


*Auch in seinem Zyklus Der erste Weltkrieg setzt sich Kling poetisch mit Leben und Werk des österreichischen Dichters Georg Trakl (1887 - 1914) auseinander.