Es
waren solche schriftbasierten Online-Performances, die noch
am ehesten erfüllen konnten, was von der Literatur der Zukunft
gefordert wurde. Doch war klar, dass die Free For Alls,
die Tree-Fictions und die MUDs lediglich einen neuen,
am Computerspiel orientierten Erlebniswert zu bieten hatten.
Literarische Qualität ließ sich mit den kooperativen Projekten
im Internet ganz offensichtlich nicht herstellen. Und so war
die Literatur, so waren der Autor und der Leser zwar endlich
in die unendlichen Weiten des virtuellen Raums entlassen, doch
schien es, als hätte sie bei dieser Befreiung eine ihrer vorzüglichsten
Eigenschaften verloren: genießbar zu sein.
Im
festen Glauben, dass sich auch diese Eigenschaft noch in die
befreite Zone hinüberretten ließ, wurden 1996, 1997 und 1998
Preisgelder für die besten literarischen Texte geboten, die
im Internet gelesen werden konnten und die zugleich die Möglichkeiten
des Netzes für sich zu nutzen wussten. Die Auslober des Preises,
die ZEIT und IBM, hofften, eben jene Literatur präsentieren
zu können, die seit Jahren schon gefordert wurde, die jedoch
immer noch nicht geschrieben und programmiert worden war.
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