An diesem Bild der Zukunft musste sich alles Kommende messen
lassen darauf surrte die Botschaft der Ars Electronica von 1989
zusammen. Wer mit Kunstwerken und literarischen Texten frei
von jeder Bevormundung umgehen wollte, der hatte so frei und
dem Werk so nah zu sein wie der fahrende Akteur in Jeffrey Shaws
lesbarer Stadt. Wer in Zukunft schreiben wollte, der hatte so
hypertextuell, so sozial und revolutionär, mit einem Wort: so
vernetzt zu sein wie die Interaktivisten in der PooL-Datenbank
von Idensen und Krohn. Wer schließlich von der Zukunft der Literatur
und der Kunst reden wollte, der musste so up to date
und so assoziativ sein wie Lischka und Weibel. Und der Text
der Zukunft musste alles das miteinander vernetzen: Er musste
der komplexen, unüberschaubaren Stadt mit allen Wendungen und
Windungen nachgebaut sein. Er musste Straßennetz, Computernetz
und Bedeutungsnetz ineinander abbilden. Und er musste alle zukunftsmächtigen
Diskurse der Künste und Wissenschaften zu einem Hyperdiskurs
zusammenführen. Die neue, die kommende Literatur - das alles
war ihr aufgegeben, obwohl, vielleicht auch gerade: weil sie
noch gar nicht das Licht der Welt, das Licht des Bildschirms
erblickt hatte.
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