-----Auszug aus Alfredo Bryce
Echenique: "Küss mich, du Idiot"
-----Wie dem auch sei, in jener
Nacht brachte kein Tropfen das Fass zum überlaufen, und
ein äußerst netter, junger Diplomat aus El Salvador
entlockte mit einer herrlichen Szene, deren Zeuge er am selben
Abend geworden war, allen ein versöhnliches Lachen.
-----"Fernanda María
de la Trinidad del Monte Montes, ein Name, wie er nur in unserer
Heimat vorkommt, wie Sie noch sehen werden, Tochter aus gutem
Hause, oh ja, aus der Hauptstadt, dem eigentlichen San Salvador,
wie man so sagt, hatte kaum ein paar Tage zuvor in dem schicksten
Internat von Lausanne ihren Schulabschluss gemacht, in fünf
Sprachen und den besten Manieren, und wusste so unnütze
Dinge wie, dass man ein Taxi so anhält."
-----Der Salvadorianer, der Rafael
Dulanto hieß, stellte sich auf die linke Fußspitze,
streckte Rumpf, Hals, Arm, Hand und linken Daumen fast bis zur
Mitte einer so breiten wie imaginären Avenue und erklärte
seine Ausführungen erst dann für beendet, als das
Taxi vollständig zum Halten gekommen war und nun der Taxifahrer
sich zu voller Länge streckte, um die Tür zur Rückbank
zu öffnen, ganz so, wie man es Fernanda María de
la Trinidad del Monte Montes in Lausanne beigebracht hatte.
----- "Und was macht das arme
Mädchen, wenn ein Bus kommt oder eine U-Bahn", fragte
ein altmodisch angehauchter Gast aus Honduras.
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